Von der Wall Street nach Hollywood: Die bleibende Symbolik der Bankierslampe
So wie Programmierer Schweizer Armeerucksäcke und Rapper große Goldketten tragen, sind amerikanische Banker standardmäßig mit goldumrandeten Brillen und Bankerlampen ausgestattet.
Während der Großen Depression in den 1930er Jahren sah man in ländlichen Bars in Amerika immer wieder Arbeitslose, die tagsüber billiges Bier tranken, mit Südstaatenakzent sprachen und die Wall-Street-Banker verfluchten: „Diese jüdischen Tycoons verschwören sich unter der Lampe dieses Bankiers, um welche Firma es sich handelt, die bankrott geht.“
Sie ist ein Symbol der amerikanischen Elite. Ohne eine Bankerlampe hätten es Juristen und Finanzangestellte schwer, das Vertrauen ihrer Klienten zu gewinnen, genauso wie man Misstrauen und Unbehagen verspüren würde, wenn man eine Anwaltskanzlei besucht, ohne die Robe und das Abzeichen des Anwalts zu sehen, oder wenn man eine Arztpraxis besucht, ohne die Lizenz und die Berufszulassung des Arztes zu sehen.
Auch in „Breaking Bad“ sorgt der Winkeladvokat Goodman mit einer gelben Bankierslampe für stimmungsvolle Atmosphäre.
Obwohl Banker oft als gierig, gerissen und geizig gelten, symbolisiert die Bankierslampe auch Gelehrsamkeit und Macht. In Hollywoodfilmen taucht sie oft in den Büros oder Arbeitszimmern von Gelehrten und Fachleuten auf, und in amerikanischen Fernsehdramen taucht auf den Köpfen von Arbeitern oder Bauern oft eine gewöhnliche Baseballkappe auf, die den Geist der Einfachheit und harten Arbeit symbolisiert.
In der Bibliothek von „Sieben“.
Auf dem Schreibtisch der Bank of England in „Sherlock“.
"Halte zu mir."
„Natürlich blond.“
Wenn Sie diese Lampe in Filmen sehen, sollten Sie sich bewusst sein, dass sie die Köpfe der Weisen erleuchtet.
Der wissenschaftliche Name lautet Emeralite Lamp (Emaillelampe). Obwohl Edison die Glühbirne erfand, erfand er nicht den Lampenschirm. 1909 entwarf ein Amerikaner diese grüne Hutlampe nach der Smaragdform der Lampen des britischen Königshauses, die von Bankiers wild verfolgt wurde, weshalb die Leute sie lieber Bankierslampe nennen.
„Es gibt keine lebendigere und intellektuell reizvollere Farbe als Smaragdgrün.“
Auf dem Schreibtisch des ehemaligen britischen Premierministers Cameron.
Und Putin, der Erzfeind mehrerer britischer Premierminister.
Moderne wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Grün die augenfreundlichste Farbe ist und zudem die Kreativität anregen kann. Dies ist auch ein wichtiger Grund, warum sich Eliten aus verschiedenen Zeiten und Räumen für die Bankerlampe entscheiden.